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Grossbrand beim Weidenhof am 30.05.2022Am Montag, 30.05.2022, gegen 11:00 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Brand beim Weidenhof nach Neudorf gerufen. Zum Glück war nicht der Weidenhof selbst betroffen, sondern eine Lagerhalle am westlichen Ortsrand, nahe bei der Fa. Wolfin und beim Schwimmbad. Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr eintrafen (übrigens schon nach nur 7 Minuten), stand die Halle bereits im Vollbrand.

In der Halle lagerten u.a. etwa 350 Stroh- und Heuballen. Außerdem waren mehrere landwirtschaftliche Maschinen und sonstige Vorräte abgestellt.

Unmittelbar im Hallenbereich gibt es stromführende Leitungen vom nahe gelegenen Transformatorenhaus, die für die Löscharbeiten durch die Kreiswerke-Main-Kinzig abgeschaltet werden mussten. Die Straße zwischen Schwimmbad und Neudorf musste für die Löscharbeiten gesperrt werden.

Im Einsatz waren die Wehren aus Wächtersbach-Innenstadt (u.a. mit einer Drehleiter), Neudorf, Hesseldorf, Weilers und Aufenau. Stadtbrandinspektor Markus Metzler forderte zusätzliche Kräfte aus Bad Orb (mit Drehleiter und Großtanklöschfahrzeug) und aus Gelnhausen (mit dem Einsatzleitwagen) an. Trotz des Großaufgebotes der Feuerwehren mit insgesamt 60 Einsatzkräften war die Lagerhalle nicht zu retten.

Grossbrand beim Weidenhof am 30.05.2022

Ein Übergreifen des Feuers auf andere Gebäude oder die umliegende Vegetation konnte jedoch verhindert werden. Die Stroh- und Heuballen ließ die Feuerwehr kontrolliert abbrennen. Eine Brandwache war bis in die Nacht vor Ort; die Reste der Heu- und Strohballen rauchten aber noch etwa zwei Tage weiter.

Menschen oder Tiere wurden zum Glück nicht verletzt. Allerdings beläuft sich der Sachschaden auf mindestens € 300.000,-.

Zur Brandursache ermittelt die Kriminalpolizei. Aufgrund des Schadensbildes gehen die Brandermittler der Kriminalpolizei davon aus, dass mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit Brandstiftung als Brandursache ausgeschlossen werden kann.

Die abgebrannte Halle (Foto aus der Fuldaer Zeitung)

Noch zwei Tage nach dem Feuer steigt Rauch aus den -immer noch glimmenden- Resten der Heu- und Strohballen auf:

Grossbrand beim Weidenhof: Nach zwei Tagen immer noch Rauchentwicklung

Die landwirtschaftlichen Großgeräte, die in der Halle abgestellt waren, haben nur noch Schrottwert:

Grossbrand beim Weidenhof: Aus landwirtschaftlichen Großgeräten wurde Schrott


Weitere Fotos vom Feuerwehreinsatz finden Sie in dieser Fotogalerie:


Die Schäden

Durch den Brand sind erhebliche Schäden entstanden:

  • Die Lagerhalle ist bis auf das Fundament abgebrannt. Nach Meinung des Brandermittlers der Kriminalpolizei sind bestenfalls die unterirdischen Teile des Fundaments noch für einen Wiederaufbau nutzbar.
  • 350 Heu- und Strohballen sind vernichtet worden. Besonders relevant ist der Verlust der Strohballen, da diese nicht vom Weidenhof selbst, sondern von Zulieferern kommen.
  • Die landwirtschaftlichen Großgeräte sind komplett verbrannt. Hervorzuheben ist das große Mähwerk, das gerade im Sommer dringend gebraucht würde, um die großflächigen Wiesenflächen des Weidenhofs abzuernten. Des Weiteren sind ein Düngerstreuer und verschiedene Anbauteile für Traktoren nicht mehr nutzbar.
  • Auch die Molkerei des Weidenhofs ist betroffen, denn in der Halle verbrannten bzw. schmolzen mehrere Dutzend Paletten mit Milchflaschen und anderen Glasgefäßen, und damit der gesamte Jahresvorrat.
  • Der Vorrat an Latten, Kanthölzern und Brettern lagerte ebenfalls in der Halle und ist verbrannt. Diese Holzteile werden eigentlich täglich auf dem Hof benötigt, sind aber gerade im Jahr 2022 nur schwierig und zu recht hohen Kosten wieder beschaffbar.

Nach dem Brand

Wie es nach dem Brand weitergehen wird und welche Reaktionen sie erlebt hat, wollte ich im Gespräch mit Claudia Müller, der Weidenhof-Bäuerin, wissen. Hier einige Antworten:

  • Der unmittelbare finanzielle Verlust dürfte sich in engen Grenzen halten, denn der Weidenhof ist gut und ausreichend gegen Brandschäden versichert.
  • Der Weidenhof verfügt über große Wiesenflächen, sodass das verbrannte Heu relativ leicht ersetzt werden kann. Beim Stroh hat es bereits zahlreiche Angebote von Kollegen gegeben, sodass den Tieren für ihr Wohlbefinden Stroh in ausreichender Menge zur Verfügung stehen wird.
  • Glas ist im Sommer 2022 schwierig zu beschaffen und teuer. Die Lieferanten sind jedoch in der Lage, zeitnah ausreichende Stückzahlen bereitzustellen. Ausnahme sind die Gläser für Joghurt, die derzeit nicht verfügbar sind.
  • Ein neues Mähwerk wird sich für die laufende Erntesaison nicht mehr beschaffen lassen, da es lange Lieferzeiten gibt. Zur Überbrückung hat ein ehemaliger Lehrling des Hofes, der für einen Betrieb in Waldrode arbeitet, seine Hilfe angeboten und bereits große Wiesenflächen einmal gemäht.
  • Für den Wiederaufbau der Lagerhalle ist selbst dann eine neue Baugenehmigung erforderlich, wenn die Halle in der gleichen Weise wie bisher neu aufgebaut wird. Damit -und angesichts der hohen Auslastung der Handwerksbetriebe- ist ein Wiederaufbau der Lagerhalle in 2022 kaum noch möglich. Dies führt natürlich zu Engpässen, da z.B. für den Flaschenvorrat der Molkerei kein ausreichender Lagerraum zur Verfügung steht.
  • Claudia Müller lobte ausdrücklich die Arbeit der Feuerwehren, besonders die Entscheidung, die Heu- und Strohballen kontrolliert abbrennen zu lassen. Dadurch wird die Beseitigung der Überreste einfacher und billiger. Wahrscheinlich wird der Weidenhof ein Entsorgungsunternehmen beauftragen.

Und was Claudia Müller besonders wichtig war: Es gab extrem viele positive Rückmeldungen von Kunden und Kollegen, bis hin zu kleinen Geschenken! Nach der Aufregung über den Brand und in den Sorgen bezüglich Wiederbeschaffung und Wiederaufbau war dies Balsam für die Seele der Geschädigten.


GNZ: Brand beim WeidenhofDie Gelnhäuser Neue Zeitung berichtete in ihrer gedruckten Ausgabe vom 31.05.2022 ausführlich.

(Klick auf das Foto öffnet den Artikel in einem neuen Tab.)


Die meisten Fotos und die Videos auf dieser Seite wurden vom Neudorfer Bürger Davut Bayram zur Verfügung gestellt. Das Foto der Brandstelle von oben entstammt der Fuldaer Zeitung.