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SGN Logo 180Die SG Neudorf feierte 2010 ihr 60-jähriges Vereinjubiläum. Der Vereinsvorsitzende Thomas Joffroy beleuchtete in seinem Vortrag die Geschichte des Vereins:

Am 01.11.1950 fand die Gründungsversammlung unserer heutigen Sportgemeinschaft Neudorf statt. Versammlungsort war die Gastwirtschaft „Zum Frohsinn“. 30 Interessenten fanden sich ein; 25 davon trugen sich als erste Mitglieder ein und gründeten die „Gloria“ Verein für Geselligkeit Neudorf.

Der 1. Vorstand des Vereins wurde wie folgt gewählt:

    • 1. Vorsitzender:   Otto Krüger
    • 2. Vorsitzender:   Franz Henkel
    • Kassenwart:   Walter Skornia
    • Schriftführer:   Otfried Krüger

Sofort wurden dann die ersten Aktivitäten aufgenommen. Mit Rundschreiben 1/50 wurde für den 11.11.1950, 20:11 Uhr, in den kleinen Saal der Gastwirtschaft Kromm eingeladen.
Auf der Tagesordnung standen folgende Punkte:

    1. Festlegung der jeweiligen Vereinsabende
    2. Programmgestaltung der Weihnachtsfeier
    3. Übergabe des Tischtennisspieles
    4. Eröffnung des Karnevals 1950/51 mit Wahl des Komitees

Beschlossen wurde damals:

  • Vereinsabende finden alle 14 Tage samstags statt.
  • Bezüglich der Programmgestaltung der Weihnachtsfeier war man sich darüber klar, dass trotz der kurzen Zeitspanne bis zum 26.12.1950 das vorgesehene Theaterstück aufgeführt wird.
  • Das Tischtennisspiel wurde übergeben und als Spielwart wurde Adam Storcz gewählt.
  • Es wurde beschlossen, eine große karnevalistische Sitzung und einen Maskenball abzuhalten; der damalige Prinz war Otto Krüger und die Prinzessin Anne Müller.

Diese erste Vereinssitzung sagt uns also, dass es je eine Theater-, Tischtennis- und Karnevalsgruppe gab.

Die Anfänge des SG Neudorf: Maskenball

(Die Tänzer von links: Heinz Rasch, Adam Ritzel, Franz Henkel, Adam Becker)

Die Anfänge des SG Neudorf: Theateraufführung

Mit diesen drei Sparten gab man sich aber nicht zufrieden. Da die Nachfrage zu Schießen groß war, kaufte man 1952 ein Luftgewehr.

1953 wurde sogar noch eine Gesangsgruppe gegründet [aus der später die Chorgemeinschaft "Gloria" Neudorf wurde].

Alle Sparten erfreuten sich zur damaligen Zeit eines regen Zuspruchs. Die SG Neudorf ist also sozusagen die Mutter der Neudorfer Vereine (sieht man einmal von der Feuerwehr ab, die ja schon deutlich länger existiert).


1960 blickte man auf das 10-jährige Bestehen des Vereins zurück.

Die anfängliche Euphorie hatte etwas nachgelassen. Es wurde zwar noch Tischtennis gespielt, gesungen und geschossen; Theaterstücke wurden jedoch nicht mehr aufgeführt und Karnevalssitzungen fanden auch nicht mehr statt. Sinn und Zweck der Vereinsgründung waren aber trotzdem erfüllt.

Unter dem damaligen Vorstand (1. Vorsitzender Heinz Rasch, 2. Vorsitzender Erich Zatloukal, Schriftführer Helmut Müller und Kassierer Johann Joffroy) wurde im Jahr 1960 ein großer Meilenstein in der Geschichte des Vereins gelegt: Man wollte das Hobby Tischtennisspielen auf „Profibasis“ in der Verbandsrunde durchführen, der Verein wurde beim Hessischen Tischtennisverband (HTTV) gemeldet.

In der Versammlung am 09.03.1961 wurde erläutert, dass durch die aktive Tätigkeit der Tischtennisabteilung der Verein in erster Linie ein sporttreibender Verein geworden war. Dadurch ergab sich die Notwendigkeit, den neuen Verhältnissen Rechnung zu tragen und den Geselligkeitsverein umzubenennen. Außerdem konnte auch nur ein sporttreibender Verein Mitglied beim Hessischen Tischtennisverband [und damit im Landessportbund Hessen] werden. Deshalb war die Umbenennung des Vereins die Voraussetzung für die weitere erfolgreiche Tätigkeit der Tischtennisspieler.
Mit einer Stimmenenthaltung nannte sich der Verein ab diesem Tage Sportgemeinschaft Gloria Neudorf. Dieser Name wurde bewusst gewählt, um die Möglichkeit zu bieten, weitere Sportarten in diesem Verein zu betreiben.

Die Umbenennung war nicht der einzige Einschnitt: Im Jahre 1961 klinkten sich auch die Schützen aus und gründeten Ihren eigenen Verein. Das im Vereinsbesitz befindliche Luftgewehr wurde für DM 70,- am 30.11.1961 an den Schützenverein Neudorf verkauft.

Gesungen wurde in dieser Zeit auch nicht mehr. Wie schon erwähnt, drehte sich alles nur noch um Tischtennis.

Die Grundgedanken bei der Vereinsgründung – Geselligkeit und Kameradschaft – wurden aber auch hier als großes Vorbild genommen und bis zum heutigen Tage beibehalten.


Den sportlichen Aufstieg des Vereins ab 1960/61 will ich in Stichworten kurz erläutern:

    • 1960-1961    B-Klasse
    • 1961-1965    A-Klasse
    • 1966-1975    Bezirksklasse
    • 1975/1976    A-Klasse
    • 1976/1977    Bezirksklasse
    • 1977/1978    Bezirksliga

Danach dann Abstieg bis in die B-Klasse. Erst Mitte der 80er Jahre konnte der Abwärtstrend gestoppt werden. Die 1. Mannschaft stieg wieder bis in die Bezirksklasse auf, wo Sie sich bis 2006 halten konnte. Daneben konnten wir zeitweise vier Herrenmannschaften und 2-4 Schüler- und Jugendmannschaften ins Rennen schicken.

SG Neudorf - Vereinsmeisterschaften 1997

Inzwischen sind wir leider wieder mal in der 1. Kreisklasse angekommen, arbeiten aber am Wiederaufstieg in die Kreisliga. Unsere 2. Mannschaft spielt in der 2. Kreisklasse und nach einigen Jahren ohne Nachwuchs treten wir auch im Nachwuchsbereich mit einer Schülermannschaft an.


Nun ist es Zeit einen Blick auf unsere Spielstätte zu werfen.

Bis 1969 nutzte die SG den Saal [der Gaststätte] Kromm zum Training und zur Austragung der Heimspiele. Unsere Routiniers, die dort das TT-Spielen erlernt haben, berichten noch heute über die abenteuerlichen Verhältnisse in diesen Räumlichkeiten. Denn der Saal wurde nicht nur als Sporthalle genutzt, sondern diente u.a. auch der Getreidetrocknung. Zur Winterzeit musste öfter mal der Schnee von den Platten gekehrt und rechtzeitig vor Spiel/Trainingsbeginn der Holzofen befeuert werden.

Gaststätte "Zum Frohsinn" (im Volksmund "Kromm")

1969 zog die SG Neudorf in das neue Dorfgemeinschaftshaus Neudorf um. Das Gemeinschaftshaus ist sozusagen mit uns gereift. Im Jahr 1997 haben sich unsere Aktiven an Renovierung von Saal und Kegelbahn beteiligt.

Wir bedanken uns bei der Stadt Wächtersbach dafür, dass wir die Räumlichkeiten kostenlos nutzen können, um unseren Sport zu betreiben. Ohne diese Unterstützung wäre es für unseren kleinen Verein fast unmöglich, am Spielbetrieb teilzunehmen. Natürlich ist das DGH keine reine Sporthalle und wird von Vereinen und der Bevölkerung für Veranstaltungen und Feierlichkeiten genutzt. Das ist gut und richtig so, ist es doch ein Gebäude für alle Vereine und Einwohner, das seinen Zweck erfüllt, wenn es viel und oft genutzt wird.

Oftmals ist hohe Kreativität unserer Mannschaftsführer und Jugendleiter bei der Organisation der Verbandsspiele oder des Trainings nötig, was wir allerdings gerne in Kauf nehmen, weil uns an einer guten Zusammenarbeit mit Stadt, Vereinen und Einwohnern sehr viel liegt. Herr Bürgermeister, nochmals herzlichen Dank für die Unterstützung. Bitte geben Sie das auch an Ihre für das DGH zuständigen Mitarbeiter weiter. Wir freuen uns auf eine weiter gute, lösungsorientierte Zusammenarbeit.

An der Entwicklung unseres Vereins in den vergangenen Jahren ist zu erkennen, dass die demographischen und gesellschaftlichen Veränderungen auch bei uns Ihre Spuren hinterlassen haben. Verändertes Freizeitverhalten, neue zusätzliche Angebote zur Freizeitgestaltung, deutlich gestiegene Anforderungen im Berufsleben machen es immer schwieriger, Jugendliche für den TT-Sport zu begeistern und Mitglieder zu finden, die sich ehrenamtlich in Jugend- und Vereinsarbeit engagieren. Ich weiß, dass wir nicht alleine vor diesen Herausforderungen stehen, sondern viele Vereine in kleineren Gemeinden oder Ortsteilen mit diesen Entwicklungen umgehen müssen. Insofern sehe ich das gerade begonnene Projekt Dorferneuerung Hesseldorf-Weilers-Neudorf als große Chance für die ansässigen Vereine, die Zusammenarbeit zu intensivieren, um über die Dorfgrenzen hinweg der Bevölkerung und besonders unserer Jugend ein weiterhin breites Angebot zur sportlichen, kulturellen und geselligen Betätigung zu bieten.

Ich hoffe, sie verzeihen mir diese kleinen gesellschaftspolitischen Anmerkungen, doch gehört zu einem solchen Abend nicht nur die Betrachtung der Vergangenheit, sondern auch ein Blick nach vorne: Soll doch das 60-jährige nicht unser letztes Jubiläum bleiben.


Doch nun zurück zur SG Neudorf. Sie erinnern sich: Den Gründervätern und -müttern des Vereins ging es ursprünglich nicht nur um Sport, sondern besonders auch um die Geselligkeit. In diesem Bereich kann ich über vielfältige Aktivitäten berichten.

  • In den Gründerjahren sind die Karnevalssitzungen und Theateraufführungen zu erwähnen.
  • Später dann die Vereinsausflüge: Nach Oberreute, dem langjährigen Urlaubsort der Familie Simon, mit Freundschaftsspiel gegen den dortigen TT-Verein, der Ausflug nach Merkers (2000) oder der schon legendäre Trip nach München gemeinsam mit den Mädels des DSC (2008).

Gemeinsamer Ausflug mit dem DSC nach München (2008)

Diese sollen nur als Beispiel für die vielen gemeinsamen Unternehmungen dienen. Oft sind wir im Winter gewandert. Hellstein, Udenhain, Romsthal, Rundwege um Neudorf und viele andere Lokalitäten waren dabei die Ziele für den geselligen Abschluss. Und wer erinnert sich nicht gern an das Backfest in der Backstubb Müller und den Bäckermeister Müller.

SG Neudorf bei der Feuerwehr-Olympiade 2004

Natürlich beteiligen wir uns auch aktiv am Vereinsleben im Ort. Z.B. im Wechsel mit den anderen Vereinen bei der Organisation der Nikolausfeier.
Teilnahme am Ortvereinsturnier im Fußball, Vereinsschießen des Schützenvereins, Vereinsolympiade der Feuerwehr oder HWN sind für uns selbstverständlich. Selbst in den Gesangswettstreit der Chorgemeinschaft sind wir mit geölter Stimme eingetreten.

Einen festen Platz im Veranstaltungskalender des Dorfes hat unser Grillfest an Pfingsten. Seit über 30 Jahren bieten wir den Vereinsmitgliedern und der Neudorfer Bevölkerung die Möglichkeit zum gemütlichen Beisammensein.

Weitere Highlights im Vereinsjahr der Aktiven sind die Vereinsmeisterschaften, die Rundenabschlussfeier und natürlich unser Trainingslager im Januar, an dem wir uns traditionell mit Tennis, Tischtennis, Bowling, Sauna und geistvollen Getränken physisch und psychisch auf die anstrengende Rückrunde vorbereiten.

Natürlich kann ich hier nur einen kleinen Einblick in 60 Jahre Vereinsleben geben. Ich hoffe, es ist mir gelungen, die Aktivität und Lebendigkeit unserer Sportgemeinschaft darzustellen.

So bin ich mit meinem Rückblick am Ende......

.... Nun ist es an der Zeit, Dank zu sagen. Zunächst Dank an die Mitglieder unseres Vereins, die uns über all die Jahre die Treue gehalten haben und den Verein aktiv als Spieler, im Ehrenamt, als Helfer bei Veranstaltungen oder passiv unterstützt haben. Ohne Euer Engagement wären 60 Jahre nicht erreichbar gewesen. Das gilt natürlich besonders auch für die derzeitigen und früheren Vorstandsmitglieder der Sportgemeinschaft Neudorf..... Ganz besonders möchte ich mich an dieser Stelle nochmals bei der Stadt Wächtersbach für die Unterstützung bedanken.

Dank geht auch an unsere Sponsoren die uns im Laufe der Jahre mit Geldspenden und Trikotwerbung unterstützt haben. Eine fast vollständige Auswahl unserer Spielbekleidung könnt Ihr ja hier im Saal bewundern. Keine Angst, die sind alle gewaschen.Und dafür geht ein besonderer Dank an die Spielermütter, -frauen und Lebensabschnittsgefährtinnen für die unzähligen Trikotwäschen, die in all den Jahren fällig waren.