Wächtersbach plant einen „Bürger-Windpark" auf städtischen Waldflächen. Bis zu sieben Windräder sollen in der Gemarkung bei Wittgenborn, Neudorf und Aufenau entstehen. Großen Zuspruch fand die Einladung des Stadtverordnetenvorstehers Gerhard Koch in der Bevölkerung zum Thema Windenergie. Mit Blick in die Runde stellte er in seiner Eingangsbegrüßung fest, dass wohl keine Bürgerversammlung seither so viel Interesse geweckt habe, rund 150 Interessierte hatten den Weg ins Bürgerhaus gefunden.
Er halte es jetzt für den richtigen Zeitpunkt, die Wächtersbacher Bevölkerung in der ersten Projektphase zu informieren, so Erster Stadtrat Andreas Weiher. Auch sei jetzt die richtige Zeit, die Energiegewinnung durch Wind anzugehen. Man werde damit den Informations- und Planungsvorsprung nutzen und zwar noch vor einem Berliner Energiekonzept. Die Anlagen werden auf städtischem Grund errichtet, damit kommen die finanziellen Erträge auch der Stadt und damit dem Steuerzahler zugute. Weiher sieht darin die Chance, auch in der Zukunft – trotz der finanziell schwierigen Kassenlage – gewünschte Bürger-Projekte außerhalb der sogenannten „Kernaufgaben" zu verwirklichen. Die Bürgerbeteiligung – schon in der sehr frühen Planungsphase – sei ihm wichtig. Auch in die weiteren Schritte der Umsetzung werde man die Bürger immer wieder einbinden. Transparenz und der aktuelle Informationsaustausch seien wichtig – ebenso die Beteiligung der Bürger. Das sei auch in wirtschaftlicher Hinsicht möglich.
Ein Projektteam von AboWind (Herr Bieber, Frau Keggenhoff und Herr Traut) informierte über die in einem ersten Auswahlverfahren favorisierten Standorte. So sollen vorbehaltlich der noch abzuwartenden Gutachten und Bewertungen die drei Flächen bei Wittgenborn, Neudorf und Aufenau zunächst für die insgesamt sieben Windkraftanlagen weiter entwickelt werden, weil sie die besten Voraussetzungen bieten. Viele technische Details über Windertrag, Gebäudehöhe, Standortauswahl, Naturschutz und Gewässerschutz, Geräuschentwicklung, Schattenschlag, die aufgrund von Bürgerfragen aufkamen, wurden umfassend erklärt; auch mit dem Hinweis auf die firmeneigene Homepage www.abo-wind.de. AboWind, für die Planung, den Bau und die Finanzierung verantwortlich, signalisierte den Bürgern eine Beteiligungsmöglichkeit auf finanzieller Basis – und stellte mit Blick auf die derzeit niedrigen banküblichen Zinsen eine rentable Rendite in Aussicht; das bei einer Laufzeit von 20 Jahren.