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Am 05.03.2018 fand die 10. Sitzung des Dialogforums zur Neubaustrecke Hanau-Würzburg/Fulda statt. Dabei gab es eine erste vorläufige Bewertung der Trassenvarianten. Vor einer endgültigen Festlegung auf eine Antragsvariante stehen jedoch noch zahlreiche Aufgaben an. Dazu gehört die Bewertung der Variante VIII, die von verschiedenen Bürgerinitiativen ins Spiel gebracht worden war und die für einen Aus- bzw. Neubau nahe an der Bestandsstrecke steht.

TrassenvariantenDennoch lassen sich erste Tendenzen erkennen (in der Präsentation vor allem auf den Seiten 42 und 43):

  • Es wird festgestellt, "dass Variantenkombinationen, die nahe der bestehenden Bahnstrecke im Kinzigtal verlaufen, aufgrund der hohen Anzahl betroffener Einwohner durch Lärm und während der längeren Bauzeit nachteilig sind".
    Das betrifft die Variante V, die zwischen Wächtersbach-Innenstadt und Hesseldorf aus einem Tunnel käme, auf einer Brücke das Brachttal überqueren würde und nördlich von Neudorf wieder im Tunnel verschwände, um gleich anschließend beinahe den Kurpark in Bad Soden zu durchqueren.
    Die gleiche Argumentation dürfte auch auf die Variante VIII zutreffen.

  • Die Spessartvarianten I bis III scheiden voraussichtlich wegen der vergleichsweise längeren Fahrstrecke aus.

  • Variante VI ist aus Umweltsicht kritisch, Variante VII wegen Konflikten mit dem Kalibergbau in Neuhof.

Damit bleiben als Favoriten die Varianten IV und modifizierte Varianten von VI und VII, wobei die beiden letzten für den Raum Wächtersbach praktisch identisch sind. Die einzelnen Stadtteile von Wächtersbach wäre von diesen Varianten wie folgt  betroffen:

  • Neudorf wäre praktisch außen vor, da die Trassen am Aufenauer Berg (IV) oder zwischen Hesseldorf und Brachttal-Schlierbach (VI / VII) verlaufen würden.

  • Die Innenstadt wäre entweder durch eine Talbrücke am westlichen Stadtrand (IV) betroffen oder über ein kurzes oberirdisches Teilstück hinter dem Gelände der ehemaligen Brauerei (VI / VII).

  • Aufenau wäre bei VI / VII außen vor. Variante IV dürfte nur zu geringen Beeinträchtigungen führen.

  • Hesseldorf und Weilers wären bei IV außen vor. Bei VI / VII gäbe es eine große Talbrücke nördlich der Stadtteile. Da die Tunnelbohrungen in beide Richtungen wahrscheinlich aus dem Brachttal erfolgen würden, gäbe es vor allem für Hesseldorf natürlich auch einen erheblichen Baustellenverkehr durch LKWs beim Abtransport des Tunnelaushubs.

Update vom 13.04.2018:

Am 11.04.2018 fand die 11. Sitzung des Dialogforums zur Bahnstrecke Hanau-Würzburg/Fulda statt. Wichtigste Ergebnisse aus Wächtersbacher Sicht -soweit aus der zugehörigen Präsentation ersichtlich- sind:

  • Der Ausschluss der "Variante VIII", also des bestandsnahen Ausbaus, aus den weiteren Untersuchungen.
    Diese Variante schneidet (noch) schlechter ab als die ohnehin schon schlecht bewertete Variante V (s. in der Präsentation insbesondere Seiten 36 und 37).

  • Die besten Noten erhält jetzt eine modifizierte Version der Variante VII (s. in der Präsentation Seiten 4 - 9 und 52).
    Damit wird eine Entscheidung für diese Streckenführung als Antragsvariante immer wahrscheinlicher.

Die Talbrücken bei Wächtersbach (Variante IV) bzw. im Brachttal (Variante VI/VII) können Sie folgenden Visualisierungen entnehmen:


Update vom 06.05.2018:

Am 03.05.2018 fand die 12. Sitzung des Dialogforums zur Bahnstrecke Hanau-Würzburg/Fulda statt. Hier die wesentlichen Ergebnisse:

  • Was sich bereits seit Wochen abgezeichnet hatte (s. oben), wurde jetzt von der Deutschen Bahn als Beschluss verkündet: Nur die Trassenvarianten IV und VIIb werden weiter verfolgt; alle anderen Varianten scheiden aus.

  • Bis zur nächsten Sitzung des Dialogforums am 08.06.2018 werden vertiefende Untersuchungen der beiden verbliebenen Varianten durchgeführt. Danach soll feststehen, welche Variante als Vorzugsvariante in das Raumordnungsverfahren eingebracht wird.

Die Präsentation der Sitzung finden Sie hier.


Update vom 30.05.2018:

Die Deutsche Bahn AG hat die Festlegung auf eine Antragsvariante vom 08.06.2018 um eine Woche auf den 15.06.2018 verschoben, da die "Variante VIII" noch detailliert bewertet werden soll. Das Dialogforum am 08.06.2018 wird jedoch wie geplant stattfinden.


Update vom 08.06.2018:

Hauptthema des 13. Dialogforums war die Begründung für die Ablehnung der "Variante VIII" des unabhängigen Ingenieurs Ingmar Gorissen. Diese Variante schneidet in der Beurteilung der Gutachter noch schlechter ab als die ebenfalls schon ausgeschiedene Variante V.

Ein weiteres Thema waren Alternativen für die Überquerung des Kinzigsees bei Ahl für die Variante IV für den Fall, dass diese Überquerung aus technischen bzw. geologischen Gründen nicht realisiert werden könnte. Diese Umfahrungsmöglichkeiten sollen bis zur nächsten Sitzung am 15.06.2018 bewertet werden.

Die beiden verbliebenen Varianten IV und VII liegen in der Bewertung so nah beieinander, dass die Bekanntgabe der Antragsvariante am 15.06.2016 mit großer Spannung erwartet werden kann.

Hier die Information der Deutschen Bahn AG zum 13. Dialogforum: Pressemitteilung und Präsentation.


Update vom 15.06.2018:

Die Entscheidung für die Antragsvariante ist gefallen: Beim 14. Dialogforum in Wächtersbach hat die Deutsche Bahn AG in Anwesenheit des Hessischen Verkehrsministers Tarek al-Wazir bekanntgegeben, dass sie mit der Variante IV in das Raumordnungsverfahren gehen wird. Die zugehörige Präsentation finden Sie hier.

Diese Entscheidung bedeutet noch nicht, dass alle Details der Streckenführung bereits klar sind. So betrachtet die Bahn bereits eine Variante im Raum Steinau, die östlich an Steinau vorbei führt und die Überquerung des Kinzigsees bei Ahl überflüssig machen würde.

Außerdem liegen Vorschläge -gerade auch aus der örtlichen Politik- auf dem Tisch, die Linienführung im Bereich zwischen Biebergemünd-Wirtheim und Wächtersbach so abzuändern, dass die große Talbrücke westlich Wächtersbach nicht gebaut werden müsste. Auch die nächsten Monate werden also spannend bleiben!