Der Vorstand der Weinfreunde Neudorf eV hatte Samstag, den 30.09.2017, als Termin für die Weinlese 2017 festgelegt. Um 09:30 Uhr starteten die Arbeiten am Weinberg. Gleich im Anschluss an die Ernte sollten die Trauben im Weinkeller zu Most gepresst werden.
Da mehr als ein Dutzend Mitglieder, Familienangehörige und Interessenten dem Aufruf zur Mitarbeit gefolgt waren, gingen die Arbeiten im Weinberg bei angenehmem Herbstwetter recht flott voran. Trotzdem hätte sich der Vorstand gewünscht, dass noch das eine oder andere Mitglied mehr den Weg zum Weinberg gefunden hätte.
Leider hatte es in den beiden Wochen vor der Lese etwas Fäulnis gegeben, so dass bei der Ernte für eine gute Qualität die faulen Rebbeeren mit einigem Aufwand aus den Trauben entfernt werden mussten. Aber insgesamt wurde die Weinlese rechtzeitig durchgeführt, bevor Fäulnis und hungrige Vögel die Trauben zu sehr schädigen konnten.
Unmittelbar nach der Ernte wurden die Trauben in einer Mühle zu Maische zerdrückt. Danach gab es für alle Helfer eine ausgiebige Mittagspause, denn vor dem abschließenden Keltern soll die Maische etwa zwei bis drei Stunden ruhen. Natürlich hatte der Vorstand dafür gesorgt, dass niemand bei der Arbeit verhungert oder verdurstet.
Letzter Arbeitsgang war dann das Keltern der Maische. Da die Weinfreunde nur über eine per Hand betriebene Presse verfügen, war bei diesem Vorgang noch einmal reichlich Muskelkraft erforderlich, um die knapp 170 Liter Most herzustellen.
Kellermeister Peter Lerch zog nach der Weinlese -stellvertretend für alle Beteiligten- ein zufriedenes Fazit: Bei der Menge wurde der bisherige Rekord von etwa 300 Litern Most aus dem Jahr 2014 zwar klar verfehlt, der (sau-) mäßige Vorjahreswert von nur 65 Litern aber beinahe ebenso deutlich übertroffen. Das Mostgewicht von 80° Oechsle ist sehr ordentlich und wird zu einem Wein mit einem Alkoholgehalt von etwa 10,5% führen.
Sonne und Erntehelfer haben ihren Teil dazu beigetragen, dass der Jahrgang 2017 des "Neudorfer Ratzewäldchens" wieder gelingt. Jetzt sind die Kellermeister Peter Lerch und Klaus Hamann gefordert, denn bis zu einem guten Tropfen sind noch zahlreiche Arbeitsgänge im Weinkeller erforderlich.