August 2014
Eigentlich kann im August 2014 von Baufortschritt keine Rede mehr sein: Die Arbeiten an den Neudorfer Windrädern sind abgeschlossen, die Anlagen sind im Betrieb.
Als (vorläufig) letzte Aktivität wurden die Böschungen mit Waldboden bedeckt, offenbar um den optischen Eindruck rund um die Anlagen zu verschönern und um die natürliche Begrünung zu erleichtern.
Besonders an den Wochenenden finden sich nach wie vor -wie auch schon während der gesamten Bauzeit- zahlreiche Besucher an den Windrädern ein, um sich vor Ort ein Bild von den Anlagen und deren mächtigen Ausmaßen zu machen.
Hiermit ist die Berichterstattung über den Bau der Neudorfer Windenergieanlagen abgeschlossen. Die geplanten Windräder in Aufenau und in Wittgenborn wurden bisher nicht genehmigt und werden bis auf weiteres nicht gebaut.
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Bürgerbeteiligung
In mehreren Bürgerversammlungen wurden die Wächtersbacher über die geplanten Windkraftanlagen informiert:
- am 04.08.2011 in Wächtersbach, Bürgerhaus,
- am 26.06.2012 in Wächtersbach, Bürgerhaus,
- am 17.07.2013 in Neudorf, Dorfgemeinschaftshaus,
- am 10.12.2013 in Hesseldorf, Dorfgemeinschaftshaus (im Rahmen einer Ortsbeiratssitzung),
- am 14.01.2014 in Weilers, Dorfgemeinschaftshaus (im Rahmen einer Ortsbeiratssitzung).
Anlässlich der offiziellen Einweihung der Neudorfer Windräder gab es ein großes Windparkfest am WEA5.
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Bürgerversammlung am 04.08.2011
Wächtersbach plant einen „Bürger-Windpark" auf städtischen Waldflächen. Bis zu sieben Windräder sollen in der Gemarkung bei Wittgenborn, Neudorf und Aufenau entstehen. Großen Zuspruch fand die Einladung des Stadtverordnetenvorstehers Gerhard Koch in der Bevölkerung zum Thema Windenergie. Mit Blick in die Runde stellte er in seiner Eingangsbegrüßung fest, dass wohl keine Bürgerversammlung seither so viel Interesse geweckt habe, rund 150 Interessierte hatten den Weg ins Bürgerhaus gefunden.
Er halte es jetzt für den richtigen Zeitpunkt, die Wächtersbacher Bevölkerung in der ersten Projektphase zu informieren, so Erster Stadtrat Andreas Weiher. Auch sei jetzt die richtige Zeit, die Energiegewinnung durch Wind anzugehen. Man werde damit den Informations- und Planungsvorsprung nutzen und zwar noch vor einem Berliner Energiekonzept. Die Anlagen werden auf städtischem Grund errichtet, damit kommen die finanziellen Erträge auch der Stadt und damit dem Steuerzahler zugute. Weiher sieht darin die Chance, auch in der Zukunft – trotz der finanziell schwierigen Kassenlage – gewünschte Bürger-Projekte außerhalb der sogenannten „Kernaufgaben" zu verwirklichen. Die Bürgerbeteiligung – schon in der sehr frühen Planungsphase – sei ihm wichtig. Auch in die weiteren Schritte der Umsetzung werde man die Bürger immer wieder einbinden. Transparenz und der aktuelle Informationsaustausch seien wichtig – ebenso die Beteiligung der Bürger. Das sei auch in wirtschaftlicher Hinsicht möglich.
Ein Projektteam von AboWind (Herr Bieber, Frau Keggenhoff und Herr Traut) informierte über die in einem ersten Auswahlverfahren favorisierten Standorte. So sollen vorbehaltlich der noch abzuwartenden Gutachten und Bewertungen die drei Flächen bei Wittgenborn, Neudorf und Aufenau zunächst für die insgesamt sieben Windkraftanlagen weiter entwickelt werden, weil sie die besten Voraussetzungen bieten. Viele technische Details über Windertrag, Gebäudehöhe, Standortauswahl, Naturschutz und Gewässerschutz, Geräuschentwicklung, Schattenschlag, die aufgrund von Bürgerfragen aufkamen, wurden umfassend erklärt; auch mit dem Hinweis auf die firmeneigene Homepage www.abo-wind.de. AboWind, für die Planung, den Bau und die Finanzierung verantwortlich, signalisierte den Bürgern eine Beteiligungsmöglichkeit auf finanzieller Basis – und stellte mit Blick auf die derzeit niedrigen banküblichen Zinsen eine rentable Rendite in Aussicht; das bei einer Laufzeit von 20 Jahren.
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Bürgerversammlung am 26.06.2012
Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Koch hatte alle Wächtersbacher eingeladen, sich über den aktuellen Stand der Planungen der Stadt und der Firma Constantia-Forst zu informieren. Erster Stadtrat Andreas Weiher berichtete zunächst vom derzeitigen Stand der Windkraft-Projekte. Unterstützt wurde er von Diplom-Ingenieur Norbert Bischoff sowie von Mitarbeitern der Firmen Abowind und Enertec. Letztere plant für Constantia-Forst 12 Windräder an der Gründauer Gemarkungsgrenze. Erster Stadtrat Weiher skizzierte zunächst das Für und Wider der Windkraft. Als Ergebnis seiner Ausführungen stellt er fest, dass die Windkraft zweifelsfrei sinnvoll und die derzeit effektivste Form der Energiegewinnung ist.
Das aktuelle Projekt der Stadt Wächtersbach hat mit der Auswahl der drei Standorte für die Windkraftanlagen unter Berücksichtigung aller vorgeschriebenen Prüfungskriterien bereits sieben Planungsstufen durchlaufen und ist derzeit in der Planungsstufe der Offenlegung. Der Flächennutzungsplan soll geändert werden, dies ist bereits beantragt. Die Rathausspitze hofft, dass bis zum Herbst die Genehmigung des Regierungspräsidenten vorliegt. Frau Anne Keggenhoff von der Firma ABO Wind dazu:
,,Aus heutiger Sicht ist eine Inbetriebnahme der Anlagen Ende 2013 realistisch".
Zwei Windkraftanlagen sollen in Wittgenborn östlich der Rennstrecke, vier Windräder auf dem Bergrücken zwischen Neudorf und Weilers und zwei Anlagen am Aufenauer Berg errichtet werden.
Die Windkraft ist auch für die Stadtkasse Wächtersbach interessant. Die Stadt wird pro Windrad jährlich zirka 30.000 Euro für die Überlassung und Nutzung der Flächen einnehmen. Andreas Weiher dazu:
„Das ist ein gewaltiges Argument neben dem besonderen Umweltaspekt für die Windkraft in Wächtersbach".
Das eingenommene Geld soll für Vorhaben wie die Finanzierung von Radwegen, die Kinzigbrücke Neudorf/Aufenau, die Umleitung der Zufahrt MSC Wittgenborn, den Leitungsbau von Breitbandkabeln und Kindergarten-Projekte sowie zur Haushaltskonsolidierung verwendet werden. Alle diese genannten Vorhaben sind aufgrund der derzeitigen Haushaltslage ohne diese Einnahmen nicht machbar.
Christoph Eckert von der Firma Renertec nutzte ebenfalls die Möglichkeit, Auskünfte zum Stand des Projektes an den ‚Vier Fichten' zu geben. Dort sollen fünf Windkraftanlagen auf der Gründauer Gemarkung und sieben auf Wächtersbacher Boden realisiert werden. Der Strom der durch die Windräder erzeugt wird, soll durchschnittlich 72.000 Haushalte versorgen können, so Christoph Eckert.
Für die im Wald gelegenen Nutzungsflächen, die zirka 1700 Meter entfernt von der Wächtersbacher Innenstadt liegen, ist pro Windkraftanlage die Rodung einer Fläche von rund 3.500 Quadratmetern notwendig. Eckert machte ebenfalls deutlich, dass die so verlorenen Waldflächen durch in unmittelbarer Nähe liegende neu aufgeforstete Flächen ersetzt werden müssen. Dabei werden in der Regel Fichten-Monokulturen durch Mischwald ersetzt.
Erster Stadtrat Weiher ging am Ende seiner Ausführungen, nochmals auf eine mögliche Bürgerbeteiligung in Form einer „regionalen Genossenschaft" ein. Die Genossenschaft soll im Jahre 2013 gegründet werden.
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