Der Weidenhof in Neudorf hat 2025 erstmals ein Maislabyrinth vorbereitet.
Lesen Sie hier zunächst die Presseerklärung des Weidenhofs. Danach finden Sie einige Fotos und eine Erläuterung, wie ein solches Maislabyrinth heutzutage mit moderner Technik entsteht.
Spaß für die ganze Familie ab Mitte / Ende Juli
Der Weidenhof freut sich, dass es in diesem Jahr [2025] ein Maislabyrinth am Hof gibt. Ab Mitte/Ende Juli können Familien und Abenteurer das faszinierende Labyrinth erkunden und gemeinsam spannende Stunden erleben.
Das Maislabyrinth bietet eine tolle Gelegenheit, die Natur zu entdecken, Stempel zu suchen und einfach eine schöne Zeit im Freien zu verbringen. Für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ist es ein Erlebnis voller Spaß, Abenteuer und Entdeckungslust.
Weitere Details wie Öffnungszeiten und spezielle Aktionen werden in den kommenden Wochen bekannt gegeben. Wir empfehlen, regelmäßig unsere Webseite oder Social-Media-Kanäle zu besuchen, um keine Neuigkeiten zu verpassen.
Der Weidenhof freut sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher und auf eine tolle Saison im Maislabyrinth. Kommt vorbei und erlebt ein unvergessliches Abenteuer inmitten der Natur!
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.
Hier noch ein paar Fotos, die Mitte Juni 2025 entstanden sind.
Wie entsteht eigentlich ein Maislabyrinth?
Nachdem ich die Pressemitteilung des Weidenhofs bekommen hatte, habe ich mich gefragt, wie so ein Maislabyrinth denn eigentlich entsteht und wie es bis zur Maisernte genutzt und gepflegt wird. Deshalb habe ich mal bei Lena Gerhold vom Weidenhof nachgefragt und anschließend ein wenig im Internet recherchiert. Was ich dabei herausgefunden habe, ist durchaus interessant.
Die klassische Vorgehensweise
- Planung und Entwurf
Zuerst wird ein Labyrinth-Muster entworfen – oft mit Computerprogrammen. Dieser Entwurf muss an die Größe und Form des Maisfeldes angepasst werden.
- Mais aussäen
Das Maisfeld wird ganz normal bestellt – normalerweise im Frühling (April/Mai). Der Mais wird dabei flächendeckend gesät, also nicht gleich mit den ausgesparten „Wegen“.
- Labyrinth anlegen
Das passiert meist einige Wochen nach dem Keimen des Maises, wenn die Pflanzen etwa 20–50 cm hoch sind. Mit Markierungen wird das Labyrinth ins Feld übertragen. Wege werden dann mit Rasenmähern, Fräsen oder ähnlichen Geräten aus dem jungen Mais „herausgeschnitten“.
- Pflege und Erhaltung
Die Wege werden regelmäßig gemäht oder gejätet, um sie frei von Pflanzen und Unkraut zu halten. Der Mais darf hoch wachsen (oft über 2 Meter), um das Labyrinth undurchsichtig zu machen.
- Saisonale Nutzung
Maislabyrinthe sind mehrheitlich im Sommer bis Herbst (z. B. Juli–Oktober) für Besucher geöffnet. Oft sind sie Teil eines Erlebnishofs oder Ferienangebots mit zusätzlichen Aktivitäten (z. B. Rätselspiele, Nachtlabyrinthe, Kinderangebote).
Die nicht ganz so klassische Vorgehensweise
Doch wenn man auf den Drohnenfotos oben die komplexen Muster gesehen hat und den Weidenhof kennt, kommt man schnell zu dem Schluss, dass diese Muster wohl kaum auf die klassische Art entstanden sind und dass hier irgendwie High-Tech im Spiel sein muss. Und schon kommen neue Begriffe ins Spiel:
- Das Globale Satelliten-Navigationssystem, umgangssprachlich als GPS bekannt, in seiner Ausprägung als hochpräzises RTK-GPS.
- Eine Computer-gesteuerte Einzelkorn-Sämaschine mit Einzeldüsen-Abschaltung, die an einen hochmodernen Ackerschlepper angeschlossen ist.
Die Einzelkorn-Sämaschine hat mehrere große Vorteile gegenüber einer klassischen Sämaschine: Dadurch, dass das Saatgut nicht einfach ausgestreut, sondern als einzelne Körner in exakten Abständen eingebracht wird, sinkt nicht nur Verbrauch an (teurem!) Saatgut. Darüber hinaus haben die Pflanzen beim Wachsen mehr Licht und können sich daher besser entwickeln. Es gibt weitere Vorteile dieser Aussaatmethode, doch das würde hier zu weit führen.
Die modernen Ackerschlepper des Weidenhofs sind mit GPS ausgestattet; in der Variante RTK-GPS "wissen" der Schlepper und die angeschlossenen Geräte mit einer Genauigkeit von wenigen Zentimetern(!), wo sie sich befinden. Und durch die Computersteuerung ergeben sich außer einer "normalen" Aussaat noch weitere Möglichkeiten, womit wir wieder beim Anlegen des Maislabyrinths wären.
Der Weidenhof arbeitet häufig mit dem Landwirtschaftlichen Lohnunternehmen Ruppel aus Wolferborn zusammen. Kai Ruppel besitzt eine hochmoderne Einzelkorn-Sämaschine vom Typ Amazone Precea 4500-2CC, die mit RTK-GPS arbeitet und die bei der Aussaat des Maislabyrinths zum Einsatz kam. Damit können die Punkte 2. und 3. aus der obigen Vorgehensweise in einem einzigen Arbeitsgang durchgeführt werden.
Foto: © Amazone / Fotolia
Zunächst wird das Labyrinth-Design mit einer speziellen Routenplanungs-Software in eine Art digitaler Karte (GPS-Datei) umgewandelt. Diese Karte gibt der Maschine vor, wo Mais gepflanzt werden soll – und wo nicht. Die Sämaschine besteht aus sechs Säaggregaten, die Computer-gesteuert einzeln an- und abgeschaltet werden können. Und während die Maschine über das Feld fährt, „druckt“ sie das Muster, indem sie nur dort Maiskörner ablegt, wo später keine Wege durch das Labyrinth sein sollen.
Diese Methode hat eine Reihe von Vorteilen:
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Sehr präzise Muster möglich, sogar Logos oder Bilder
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Kein späteres Ausmähen nötig – das spart Zeit und schont die Pflanzenstruktur
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Höhere Genauigkeit und Wiederholbarkeit im Vergleich zur nachträglichen Bearbeitung
Vorstellen kann man sich das wie bei einem Tintenstrahldrucker: Bei diesem fährt der Druckkopf über das Papier und entlässt nur dort (mikroskopisch kleine) Tintentröpfchen aufs Papier, wo z.B. ein Buchstabe gedruckt werden soll.
Nur haben wir beim Maislabyrinth Maiskörner statt Tinte, ein paar Hektar Ackerboden statt eines Blattes Papier und eine mehrreihige Sämaschine statt eines Druckkopfs; also alles um mehrere Größenordnungen größer. Und nur an den "bedruckten" Stellen wird später eine Maispflanze wachsen; an den leeren Stellen entstehen die Labyrinth-Wege.