Informationen aus und über, aber nicht nur für Wächtersbach-Neudorf ...  

 Informationen aus und über  

  Wächtersbach-Neudorf ...  

Header Neudorf V2 mit Wappen

Wie in den Vorjahren wird das Heimatmuseum im Alten Rathaus Neudorf auch 2025 in den Monaten Mai bis Oktober an je einem Sonntag geöffnet sein. Die Öffnungen erfolgen immer begleitet durch einen der ortsansässigen Vereine. Die erste Schirmherrschaft übernimmt die Chorgemeinschaft Gloria am 18.05.2025 zwischen 14:00 und 17:00 Uhr; dies ist zudem der Internationale Museumstag.

Was sich nicht geändert hat: Weiterhin werden die Wandtafeln zur Geschichte Neudorfs, zu seinen Bürgern und zum Umbau des Museums gezeigt; dies in Erinnerung an die mittlerweile 10 Jahre zurückliegende 650-Jahr-Feier. Ebenfalls nicht vergessen wurde der Zirkus in Rahmen des GNZ Dämmerschoppens, den die Neudorfer vor 23 Jahren innerhalb eines halben Tages auf die Beine gestellt haben.

Doch es gibt auch einige Neuigkeiten: Sabrina Lauster hat von Frank Schneider den Stab als Betreuerin des Heimatmuseums Neudorf im Heimat- und Geschichtsverein Wächtersbach übernommen. Und Sabrina Lauster hat für 2025 eine neue Ausstellung mit altem Spielzeug aus Neudorf konzipiert.
Lesen Sie, was sie selbst dazu schreibt:

Spielzeug gibt es schon so lange, wie es Kinder gibt. Sobald sich Langeweile breit machte, gingen Kinder auf Entdeckungstour in ihrer Umgebung und versuchten, sich mit dem, was da war, die Zeit zu vertreiben. Waren es früher in der Steinzeit Stöcke und Steine sowie Spiele mit simplen Regeln, entwickelten sich im Lauf der Zeit immer komplexere Arten von Spielzeug. Teils zur puren Unterhaltung, teils pädagogisch wertvoll – Spielzeug hatte immer die Aufgabe, nicht nur Spaß zu machen, sondern auch einen gewissen Lerneffekt zu erzielen. Strategisches Denken, Geduld, soziale Rollenbilder, aber auch soziale Interaktion, Frusttoleranz und Wissensvermittlung.

Der Klassiker schlechthin sind Puppen, Kuscheltiere, Holzspielzeuge und Bücher mit Geschichten für Kinder. Alle vier erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. Nur sehen viele nicht mehr so aus wie zur Zeit unserer Eltern und Großeltern.

Schaukelpferd aus den 1950er Jahren (Fam. Knobloch)

In den 1940er und 1950er Jahren wurden Spielzeuge oftmals noch vom Vater oder Großvater gebaut. Puppenbettchen, Puppenhaus oder Kaufmannsladen wurden liebevoll im Kleinformat ausgeschnitten, bemalt und zusammengebaut. Einige Neudorfer haben uns ihre Schätze aus der Kindheit zur Verfügung gestellt. Der Holztraktor mit Anhänger von Norbert Metzler oder der Kaufladen von Burkhard Wolf sind solche Beispiele.

Puppen wurden damals gehegt und gepflegt. Als Mädchen war man stolz, wenn man eine Puppe sein eigen nannte, egal ob aus Stoff oder Hartplastik. Mütter nähten aus Stoffresten Kleider und Bettzeug oder strickten Pullover und Decken für die "Babys" ihrer Töchter. Die Puppe von Renate Wolf sitzt in einem weiß-blauen Kinderwagen aus den 1950er Jahren. In der Vitrine sind auch ein paar besonders alte Freunde zu sehen, wie beispielsweise der kleine Stoffesel und der Bär mit dem gelben Häkelkleidchen von Doris Knobloch.

Mit fortschreitender Zeit nahm nicht nur die Qualität, sondern auch die Quantität der Spielzeuge zu. Kinder in den 1980ern hatten viel mehr Spielsachen als ihre Eltern. Spielzeug wurde pädagogisch wertvoller. Musikalische Früherziehung wurde auch ein Thema. So habe ich eine Auswahl der Musikinstrumente aus meinem 1980er-Jahre-Kinderzimmer zur Verfügung gestellt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt das Kasperletheater von Frank Schneider, das mit zahlreichen beliebten Handpuppen zu sehen ist.

Die Ausstellung zeigt viele Spielzeuge aus Neudorfer Haushalten, teils tadellos erhalten, teils auch ein bisschen ramponiert. Aber so etwas passiert beim Spielen mit Spielsachen. Das macht die Erinnerungen, die damit verbunden sind umso schöner.


 Weitere Fotos der Spielzeugausstellung in dieser Bildergalerie: